Pädagogisches Konzept
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Vorwort
Kindertagespflege, was ist das eigentlich?
Bei einer Betreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater wird das zu betreuende Kind haushaltsnah betreut. Dies bedeutet, dass das Kind in der Regel in dem Haushalt der Tagesmutter / des Tagesvaters betreut wird. Hierdurch ermöglicht es dem Kind in einem familiäreren Umfeld heran zu wachsen. Die Betreuung findet in Kleinstgruppen von bis zu fünf Kindern statt. Meist werden die Tageskinder in den Familienalltag der Tagesmutter/vater mit deren eigenen Kindern mit einbezogen.
Diese familiäre Einbeziehung schafft ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis und eine positive Beziehung. In Kleinstgruppen kann besonders intensiv und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder eingegangen und diese berücksichtigt und gefördert werden. Ein positiv geprägtes Beziehungsverhältnis schafft ein gutes Sicherheitsempfinden des Kindes und stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, welches sehr wichtig ist, um zu einer stabilen Persönlichkeit heran zu wachsen.
Durch meine Arbeit als Tagesmutter möchte ich Kinder ein Stück ihres Lebensweges begleiten und mit liebevollem und respektvollem Umgang zur Seite stehen.
Das bin ich!
Mein Name ist Daniela Hort, ich bin geboren am 23.03.1990 in Hamburg. Seit meiner Kindheit wohne ich im Landkreis Stade. Ich bin verheiratet und getrennt lebend. Ich wohne mit unseren zwei Söhnen und meinem neuen Partner in einem Haus in Buxtehude-Süd.
Mein Berufswunsch als Kind war es Erzieherin oder Hebamme zu werden. Es kam aber ganz anders und ich landete in der privaten Krankenversicherung. Ich bin gelernte Kauffrau für Versicherungen und Finanzen und absolvierte nach meiner Ausbildung ein Abendstudium zur Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen welches ich 2011 abschloss.
Mit der Geburt meines ersten Kindes im Oktober 2013 hat sich mein Schwerpunkt verlegt. Ich merkte, wie viel es mir gibt die Welt aus Kinderaugen zu sehen. Und dass es das ist was ich machen möchte. Kinder geben einem die Chance dazu sich zu entschleunigen und die Schönheit neu zu entdecken. Die Welt aus Kinderaugen sehen: wenn man sich die Zeit dafür nimmt ist es das Schönste überhaupt. Mit einem Kind eine Schnecke zu beobachten oder Etwas zu bestaunen.
So begann mein Wunsch mich beruflich zu verändern. Aber erst als ich meine Kinderplanung nach der Geburt meines zweiten Kindes im Dezember 2015 abgeschlossen hatte, begann ich die Fortbildung zur Qualifizierten Kindertagespflegeperson im darauffolgenden Frühjahr. Diese schloss ich im Frühjahr 2017 erfolgreich ab. Bereits seit Dezember 2016 betreue ich Tageskinder.
Die folgende pädagogische Konzeption soll Ihnen meine Arbeitsziele und die Art und Weise, wie ich diese erreichen will, näher vorstellen. Zunächst werde ich die Rahmenbedingungen meiner Tagespflege vorstellen, daran anschließend meine Ziele erläutern, einen Tagesablauf darstellen und über die Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern und anderen Institutionen sowie Fortbildungen informieren.
Rahmenbedingungen
Ich betreue fünf Tageskinder ab einem Alter von ca. neun Monaten bis zum Übergang in den Kindergarten. Die Betreuung findet bei mir zu Hause in einer verkehrsberuhigten Strasse in Buxtehude Altkloster statt. Zu den Betreuungsräumen zählt ein eigenes Spielzimmer und neben Küche und Badezimmer auch ein Bastelzimmer. Auch die Kinderzimmer meiner eigenen Kinder werden manchmal besucht. Jedoch sind die Kinderzimmer meiner Kinder deren eigenes Reich und werden nur nach Erlaubnis dieser genutzt. Wir verfügen außerdem über einen Garten hinter dem Haus mit einer Nestschaukel, einer Sandkiste, einer grossen und kleinen Rutsche, einer Matschküche, einem Spielpferd, diversen Fahrzeugen und im Sommer mit einer Wasserbahn.
Meine Betreuungszeiten sind Montag von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 07:30 Uhr bis 15:30 Uhr und Freitag von 07:30 Uhr bis 15:00 Uhr. Ich vergebe nur Vollzeitplätze, da ich so Unruhe in der Gruppe reduziere.
Ich habe 30 Tage im Jahr Urlaub und gebe immer spätestens im November des Vorjahrjahres den Urlaubsplan bekannt.
Persönliche Stärken
Ich bekomme wirklich sehr oft zu hören, dass ich unglaublich geduldig mit Kindern bin. Ich selbst würde aber vor allem meine hohe Belastbarkeit, innere Ruhe in Not- oder Stresssituationen, liebevollen Umgang mit Kindern und meine Kreativität nennen wollen.
Ziele für meine pädagogische Arbeit
Am Wichtigsten ist es mir, dass sich meine Tageskinder bei mir geborgen fühlen und wissen,
dass sie sich auf mich verlassen können. Ich möchte, dass sie sich nach ihren individuellen
Bedürfnissen entwickeln und entfalten können.
Das Besondere an meinem Konzept in der Kinderbetreuung ist, dass ich die Pädagogik von Montessori verfolge, die sich danach ausrichtet: „ich helfe dir es selbst zu tun“. Das heisst, meine Tageskinder dürfen alles selber ausprobieren. Das ermöglicht dem Kind ein selbstständiges Lernen aus seinen Fehlern. Ich bin geduldig im Umgang und auch wenn das Tageskind etwas nicht beim ersten Mal hinbekommt oder zum Beispiel nach dem Mittagessen der Boden aussieht wie im Schweinestall, war es das doch wert, wenn das Kind stolz ist, selbst mit dem Löffel gegessen zu haben. Die Erziehung zur Selbstständigkeit steht bei mir im Mittelpunkt. Und ich ermutige die Kinder in sich selbst zu vertrauen und es erst einmal selbst zu versuchen.
Außerdem vermittle ich den Kindern Umgangsformen wie bitte, danke, Hand vor den Mund halten oder in die Armbeuge niesen, Sachen zu teilen, Jemanden zu trösten oder sich zu entschuldigen. Hierbei lege ich mehr Wert auf die Vorbildfunktion meinerseits, welches die Kinder dann spiegeln, anstatt standfest auf die obligatorische Entschuldigung zu bestehen, welche im Zweifel erzwungen und nicht aus eigener Motivation heraus erfolgt.
Ein geregelter Tagesablauf ist mir wichtig. Dazu zählen feste Ankunfts- sowie Abholzeiten, Essens- und Schlafenszeiten. Zwar kann ein Picknick im Sommer auch auf dem Spielplatz stattfinden, jedoch werden feste Zeiten dennoch eingehalten.
Wir sind viel an der frischen Luft, denn Bewegung ist wichtig für die motorische Entwicklung. Wir entdecken zusammen die Natur, toben oder bauen Sandburgen und kochen etwas Leckeres in der Matschküche. Besonders die Kreativität, welche Kinder mit Naturmaterialien entwickeln begeistert mich immer wieder sehr.
Außerdem liebe ich es mit Kindern zu malen, bastelt, schneiden, kleben, etc. Oft wird der Malstift geschwungen, die Fingerfarben mit den Fingern oder Pinseln, Schwämmen oder per Kartoffeldruck aufs Papier gebracht. Hierbei kann man gut auf die verschiedenen Fertigkeiten der Altersgruppen und Vorlieben der Kinder eingehen und diese fördern. Auch hier ist mir besonders wichtig, dass die Kinder sich in Ruhe ausprobieren und lernen dürfen. Wie fühlt sich Fingerfarbe an, wenn man sie mit den Händen matscht? Wie fühlt sich der Tuschepinsel auf meinem Finger an? Was passiert, wenn ich Prittstift an meinem Finger habe? Das Endergebnis (fertiges Gebasteltes) steht hierbei nicht im Vordergrund, sondern die Erfahrung an sich.
Außerdem möchte ich, dass die Kinder bei mir lernen mit ihren Gefühlen wie z.B. Traurigkeit
oder Wut umzugehen. Dazu gehört, diese richtig auszudrücken und ihnen Raum zu geben.
Auch Konflikte unter den Kindern gehören dazu. Es kann helfen eine ruhige Ecke o.ä.
einzurichten wo sich das wütende Kind zurückziehen und verschnaufen kann, bis die Situation geklärt/“analysiert“ werden kann. Auch der Einsatz eines Wutkissens kann in Konflikten unter den Kindern helfen körperliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Im Alltag fördere ich die einzelnen Entwicklungsschritte der Kinder. Sowohl motorisch mit Wahrnehmungsübungen als auch in der Sprachentwicklung oder dem Trockenwerden. Es ist mir wichtig nie Druck auf das Kind auszuüben und alle Entwicklungsschritte zu seiner Zeit zu vollziehen.
Das Essen der Kinder wird von mir täglich frisch gekocht mit frischem Gemüse und salzarm. Frisches Essen ist für mich im Zeitalter des Fast-Food und der Tütensuppen sehr wichtig. Gerade im Kindsalter werden die Geschmäcker geprägt. Die Kindergaumen sollen lernen wie Obst und Gemüse tatsächlich schmeckt. Daher verwende ich keine Fertiggerichte oder Produkte mit Geschmacksverstärkern/Hefeextrakten. Obst steht den Kindern im Laufe des Tages zur Verfügung und wird täglich zum Frühstück und Nachmittagssnack angeboten. Wir bekommen einmal pro Woche unser Obst / Gemüse im Rahmen einer Biokiste vom Biohof Ottilie geliefert.
Im Sommer bauen wir selbst Gemüse im Garten an und ernten dies. Hierbei lernen die Kinder den Wachstumsprozess kennen. Gemüse kommt nicht einfach aus dem Supermarkt. Vom Sähen zur ersten Keimung, dem fertigen Pflänzchen, der heranwachsenden Frucht und natürlich nach dem Ernten die gemeinsame Zubereitung und der gemeinsame Verzehr.
Hygiene ist mir natürlich genauso wichtig! Gerade beim Umgang mit Wickelkindern achte ich sehr auf das Desinfizieren des Wickelplatzes und Sauberkeit. Hierzu zählt natürlich auch regelmäßiges Windelwechseln. In allen anderen Bereichen dürfen sich die Kinder jedoch bei mir schmutzig machen. Ob in der Sandkiste oder beim Graben im Garten. Hier steht Spaß eindeutig im Vordergrund. Und auch ein heruntergefallener Keks darf mal wieder aufgehoben werden.
Exemplarischer Tagesablauf
Die Kinder werden zwischen 7:30 Uhr und 08:00 Uhr zu mir gebracht. Nachdem alle Kinder angekommen sind, machen wir einen Morgenkreis. Dieses Ritual dient dazu den Tag einzuläuten und Ruhe einkehren zu lassen. Im Morgenkreis wird gemeinsam gesungen, aktuelle Themen angesprochen (der Tagesablauf oder der Geburtstag eines Kindes in der aktuellen Woche, etc.). Nach dem Morgenkreis können die Kinder frei spielen oder mir helfen gemeinsam den Frühstückstisch zu decken (ich verteile kleine leichte Aufgaben für die Interessierten). Anschließend frühstücken wir gemeinsam.
Nach dem Frühstück ist Bewegung an der frischen Luft angesagt. Wir spielen im Garten oder auf dem Spielplatz, gehen spazieren und erkunden die Natur. Alternativ kann hier Kreativität auf dem Programm stehen. Dann wird gemalt, gebastelt, geknetet, geschnitten, geklebt, getuscht oder geformt.
Gegen 11:30 Uhr / 12:00 Uhr wird es langsam Zeit für das Mittagessen. Die Kinder haben Zeit zum Freispielen. Ich bereite das gemeinsame warme Mittagessen vor. Dies wird dann zusammen gegessen.
Nach dem Mittagessen beginnt die ruhige Zeit. Die Kinder die noch einen Mittagsschlaf halten, werden in ihre Reisebetten in einem separaten Schlafraum hingelegt. Mit den Kindern, die nicht sofort einschlafen können oder sich nur etwas ausruhen, mache ich einen Ruhekreis. Hier wird gekuschelt, leise ruhige Geschichten gelesen, ruhige Musik gehört oder leise gesungen.
Nach dem Mittagsschlaf hat jedes Kind Zeit erst einmal wach zu werden und sich im Spielbereich in der Ruheecke noch etwas zurückzuziehen. Kinder die sofort fit sind können gemeinsam spielen. Die Kinder bekommen frisches Obst angeboten. Hier gibt es reichlich Abwechslung je nach Jahreszeit.
Nun ist Zeit für Motorikspiele oder Wahrnehmungsübungen. Oder einfach spielen und toben.
Kurz bevor die Kinder von den Eltern abgeholt werden, bereite ich sie auf die Abholphase vor. Ich erkläre ihnen, dass sich der Tag dem Ende neigt und gleich Mama oder Papa kommen werden. Die Kinder entwickeln mit der Zeit eine Art innere Uhr und wissen wann langsam die Abholzeit naht.
Nachdem alle Kinder zu Hause sind säubere ich den Kinderbereich, bereite Spiele, Lieder oder Basteleien für den nächsten Tag vor, lasse den vergangenen Tag Revue passieren und notiere ggf. besondere Vorkommnisse oder halte Erinnerungen fest.
Natürlich ist kein Tag wie der Andere und es können andere Abläufe / Tagesinhalte erfolgen.
Jedoch sind die Zeiten für das Mittagessen und Schlafen fest.
Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern
Eine offene Kommunikation zwischen mir als Tagesmutter und den Eltern der Kinder ist mir sehr wichtig. So erhalten die Eltern einen Einblick in den Alltag ihres Kindes und wissen über aktuelle Entwicklungsschritte Bescheid. Konflikte sollten immer sofort angesprochen werden.
Kleinigkeiten können auch mal beim Abholen des Kindes als „Türgespräch“ geführt werden. Ernste Konflikte werden in einem ruhigen Umfeld während eines separaten Gespräches mit den Eltern erfolgen. Gesprächstermine sind jederzeit nach Absprache möglich. In diesen können auch Erziehungswünsche, Sorgen oder Ideen der Eltern besprochen werden.
Zusammenarbeit mit Institutionen
Ich stehe in einem stetigen Informationsaustausch zu aktuellen Themen mit anderen Tagespflegepersonen. Selbstverständlich werden hier keine persönlichen Daten/Informationen weitergegeben. Außerdem erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Buxtehude. Auch ein Austausch und eine Vernetzung mit anderen Tagesmüttern/Tagesvätern der Region erfolgt. So kann ein Netz für Urlaubsvertretung möglich werden oder gemeinsame Ausflüge geplant und erlebt werden.
Auch an der Volkshochschule bin ich als Dozentin zu mehreren Themen im Qualifikationskurs für Kindertagespflegepersonen tätig.
Fortbildung und Qualitätssicherung
Es gibt viele informative Fortbildungen und Vorlesungen zu Themen, die auch im Bereich der Kindertagespflege interessant und wissenswert sind.
Ich besuche regelmäßig Fortbildungen und weise diese dem Jugendamt nach. Auf meiner Homepage findet ihr unter „Qualifikationen“ eine Auflistung meiner bereits absolvierten Fortbildungen.
Auch das Lesen von Fachzeitschriften nutze ich zum Fortbilden. Außerdem bin ich immer auf der Suche nach neuen Spielideen oder Bastelmöglichkeiten, um Abwechslung in den Tag zu bringen.